In meiner neuen, unregelmäßig erscheinenden, Reihe - Yeah, neue Reihe! - mit dem Titel "Horror-Hommage" werde ich mich den, oft wenig beachteten und doch essentiellen, Elementen widmen, ohne die das Genre nicht vorstellbar wäre - seien es Soundeffekte, ikonografische Bildelemente oder wiederkehrende Motive, die passende Stimmungen erzeugen und Horrorfilme erst zu dem machen, was sie sind: Erschreckend (im besten Fall erschreckend gut).
Ein Element, ohne das kein Backwoods-Slasher, der etwas auf
sich hält, auskommen würde, ist das, oft übertrieben laute, sonore Surren von
Fliegen. Erfahrene Horrorkonsument_innen werden beim Ertönen der
charakteristischen Fluggeräusche der geflügelten Insekten sofort erkennen: Hier
ist etwas faul (verwest). Spätestens bei der Entdeckung der für den
Insektenbefall verantwortlichen tierischen oder menschlichen Körper(teile)
dämmert es dann meistens auch den tumbsten Protagonist_innen, dass
schnellstmöglicher Rückzug angesagt ist. Denn merke: Tieffliegende Insekten
bedeuten nicht nur schlechtes Wetter, sondern, vor allem in Kombination mit
tiefhängenden Leichenteilen, unter Umständen auch unmittelbare Lebensgefahr.
Meine persönliche Beziehung zu Fliegen aller Art ist zwar
ambivalenter Natur - besonders mein Verhältnis zur Stallfliege, die den Namen
"Wadenbeißer" völlig zu recht trägt, ist seit Kindertagen getrübt -,
da allerdings in Horrorfilmen Fliegen oft zu hören, interessanterweise aber kaum
je zu sehen sind und generell eher als harmloses Mittel zum Zweck auftreten -
prominente Ausnahme: Die Fliege
(1986) - bin ich den Filmfliegen bzw. dem filmischen Fliegengeräusch
grundsätzlich wohlgesonnen.
Es sei am Rande noch erwähnt, dass Fliegen gemeinhin nicht
nur mit Tod und Verfall in Verbindung gebracht werden, sondern schon seit jeher
auch ein Symbol für das Böse bzw. den Teufel sind. "Der Herr der
Fliegen" ist beispielweise nicht nur der Titel des bekannten Romans von
William Golding, sondern auch die Namensübersetzung des alttestamentarischen
Dämons Beelzebub (eine landläufige Bezeichnung
für den Teufel).
Hier ist eine Abbildung desselben aus dem Dictionnaire Infernal (1863):
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(Quelle: Wikipedia) Man beachte die rockermäßigen Totenkopftattoos auf den Flügeln und den irren Blick -
eindeutig eine horrorgeeichte BAMF-Fliege.
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Natürliches Vorkommen: Filme, in denen Gammelfleisch nicht
in die Nahrungsmittelgroßproduktion eingeschleust, sondern eher im kleinen,
familiären Rahmen für den privaten Gebrauch gelagert wird - meist ohne Einhaltung
der Kühlkette. Vom Konsum dieser Ab-Hof Hinterwäldler -Produkte wird in jedem
Fall dringend abgeraten.
Prominente Beispiele: Wrong
Turn (2003), House of Wax (2005),
The Hills have Eyes (2006), Evil Dead (2013)
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