Samstag, 21. Dezember 2013

Weihnachtshorror

Sich vor Weihnachten in der blinden Panik, noch schnell irgendeine Unnötigkeit für die Liebsten zu ergattern, ins Schlachtgetümmel der Einkaufsstraßen zu werfen, ist ja schon schlimm genug. Zählt man dann noch allfällige, traditionell zum Fest auszutragende, Familienstreitigkeiten und den ein oder anderen Christbaumbrand dazu, ist die Bezeichnung „stillste Zeit im Jahr“ wohl alles andere als zutreffend. Gut also, dass es thematisch passende Horrorfilme gibt, die eine Einstimmung auf den alljährlichen Weihnachtswahnsinn erleichtern und gleichzeitig dabei helfen, den Schrecken der eigenen Feierlichkeiten etwas zu relativieren. Hier deshalb die fünf besten Weihnachtshorrorfilme (in unbestimmter Reihenfolge).
 

Black Christmas (1974) 
Mit merkwürdigen Anrufen terrorisiert ein Unbekannter die Bewohnerinnen eines Studentenverbindungshauses zur Weihnachtszeit. Als immer mehr der jungen Frauen verschwinden und/oder grausam zu Tode kommen, ist klar, dass ein verrückter Killer frei herumläuft.
Dieser relative unbekannte Weihnachtshorrorfilm mit dem klingenden deutschen Titel Jessy – Die Treppe in den Tod (?!) gilt als Wegbereiter des Slashergenres und hat Klassiker wie John Carpenters Halloween wesentlich beeinflusst. Das Remake von 2006 ist zu vernachlässigen.


Rare Exports (2010)
Die wahre Natur des Weihnachtsmanns wird bei Grabungen in Finnland aufgedeckt. Dabei stellt sich heraus, dass der Weihnachtsmann vieles ist, aber eines sicher nicht: ein gemütlicher, freundlicher alter Mann, der Kindern Geschenke bringt.
Der eher blutarme Streifen aus dem hohen Norden erinnert stark an den Jugendfilmklassiker Die Goonies und ist eigentlich mehr Abenteuer- als Horrorfilm. Spaß und Spannung werden aber in jedem Fall ausreichend geboten und auch die Effekte können sich sehen lassen.


Silent Night, Deadly Night (1984)
In diesem Klassiker wird die Harmlosigkeit von Santa Claus ebenfalls stark relativiert. Ein kleiner Bub muss mit ansehen, wie seine Eltern am Weihnachtsabend von einem als Weihnachtsmann verkleideten Mann grausam ermordet werden. Dass man Weihnachten nach so einem Erlebnis nicht mehr zu seinen Lieblingsfesten zählt, ist verständlich, als Erwachsener daraufhin selbst im Weihnachtsmannkostüm axtmordend durch die winterlich verschneiten Straßen zu stapfen, ist aber dann doch etwas übertrieben.


Gremlins (1984)
Welches Kind der 80er hat sich nicht einen putzigen, flauschigen Gizmo als Haustier gewünscht? Zum Liebhaben einerseits und auch um endlich mal selbst auszuprobieren, was dem kleinen Fellknäuel nach einem schönen langen Vollbad, nebst ausgiebigem Mitternachtsschmaus, alles so entspringen könnte... Die Gremlins, die, grenzenlos anarchistisch, hedonistisch und wunderbar schwarzhumorig, am Heiligen Abend eine ganze Kleinstadt auf den Kopf stellen, sind nicht von ungefähr absoluter Kult und gehören unter jeden Christbaum. 


Nightmare Before Christmas (1993)
Neben den Gremlins der zweite Weihnachtsklassiker für (fast) die ganze Familie. Jack Skellington, der Chef von Halloweentown und im Feiertagsgewerbe traditionell für Angst und Schrecken zuständig, ist seines eintönigen Arbeitsfeldes überdrüssig und möchte lieber auf das besinnlichere Weihnachtsfest umsatteln. Dass das schiefgehen und im Chaos enden muss, ist natürlich vorauszusehen.
Bei Nightmare Before Christmas stimmt wirklich alles, besonders hervorzuheben sind aber Henry Selicks wunderbare Stop-Motion Animation und die Musik von Danny Elfman. Und auch für die Konsumgierigen wird einiges geboten, gibt es doch mittlerweile von Nightmare Before Christmas-Schneekugeln über Actionfiguren bis hin zu T-Shirts und Bettwäsche so ziemlich alles, was das Merchandise-Herz begehrt.


In diesem Sinne: Fröhliches Schaudern und schrecklich schöne Feiertage!